Splügner Komitee will A13-Projekt schneller voranbringen

Beschluss der ständerätlichen Verkehrskommission in der Südostschweiz am 11.01.23: Lesen...

Am 9. Januar befasst sich die Verkehrskommission des Ständerats mit der Untertaglegung der A13 bei Splügen. Darauf bereitet sich auch das Aktionskomitee Rheinwald vor.

Von Silvia Kessler in der Südostschweiz am 05.01.2023

Die 1967 eröffnete Nationalstrasse A13 durch das Rheinwald soll auf dem rund drei Kilometer langen Teilstück zwischen Rüti bei Sufers und Splügen umfassend saniert werden. Ende 2019 legte das Bundesamt für Strassen (Astra) ein entsprechendes Ausführungsprojekt vor. Bald darauf schloss sich eine Gruppe Splügnerinnen und Splügner rund um Christian Mengelt zum Aktionskomitee Rheinwald (AKR) zusammen. Die Exponenten erhoben Einsprache. Sie fordern die Untertaglegung des Strassenabschnitts, der heute das Dorf Splügen teilt. Das Begehren soll in die geplanten Instandstellungsmassnahmen einbezogen werden.

Inakzeptabler Zeithorizont

Dass auch die Bevölkerung der fusionierten Gemeinde Rheinwald das Anliegen mitträgt, zeigte sich letztmals an der Gemeindeversammlung vom 16. Dezember: Einstimmig erteilten die Anwesenden dem Gemeindevorstand den Auftrag, alle notwendigen Schritte zu unternehmen, damit das Splügner Projekt ins nächstmögliche Strategische Entwicklungsprogramm Nationalstrassen des Bundes (Step) aufgenommen wird (Ausgabe vom 19. Dezember). Doch auch wenn dies voraussichtlich im Jahr 2026 gelingen dürfte: «Bekannterweise folgt danach ein Prozedere, das sich über 20 bis 30 Jahre hinziehen kann», sagt Mengelt.

Das Aktionskomitee ist zugleich überzeugt, dass die geforderte Untertaglegung des Abschnitts in Splügen unbürokratischer und schneller realisiert werden kann, wie Mengelt ausführt. Das sei schliesslich auch beim Dorf Hinterrhein möglich geworden, wo die A13 verlegt und seit Ende Juli 2019 einem neu angelegten Strassenverlauf folgt. Das Projekt war Bestandteil der Gesamtsanierung des Strassenabschnitts vom Tunnel Cassanawald bis zum Anschluss San-Bernardino-Pass. «Wenn das vergleichbare Projekt in Hinterrhein ohne Aufnahme ins Step-Programm des Bundes innert sieben Jahren inklusive Planung umgesetzt werden konnte – warum sollen wir im getrennten Splügen denn dieses langwierige Prozedere durchlaufen müssen?», fragt Mengelt rhetorisch.

Kampf für «richtige Lösung»

Eine vom Astra in Auftrag gegebene Machbarkeitsstudie für die Untertaglegung der A13 wurde im Juli dieses Jahres der Rheinwaldner Gemeindeversammlung präsentiert. Um der Angelegenheit Nachdruck zu verleihen, setzte das AKR eine Petition auf, die nebst an lokale und kantonale politische Vertreterinnen und Vertreter auch an den Gesamtbundesrat gesandt wurde. Am 9. Januar wird sich nun als Erstes die Kommission für Verkehr und Fernmeldewesen des Ständerates, der auch der Bündner Mitte-Politiker Stefan Engler angehört, mit der Petition aus Splügen befassen. Das Komitee will die 13 Mitglieder in diesen Tagen noch mit einer kleinen Dokumentation, bestehend aus vier Bildern und wenigen Worten, beliefern. Sie soll die Ist- sowie die Wunsch-Situation für die Splügner Bevölkerung anschaulich aufzeigen. «Von der Politik fordern wir einen Planungskredit und einen vertretbaren, kürzeren Zeithorizont für unser Anliegen», sagt Mengelt. Anstelle der geplanten Sanierungsmassnahmen im Umfang von insgesamt 80 Millionen Franken schlägt das Komitee vor, beim Streckenabschnitt durch das Dorf Splügen nur das Notwendigste instand zu stellen. Parallel dazu soll «die unbestrittene, richtige Lösung» – eine 245 Meter lange Unterführung – erarbeitet und zeitnaher umgesetzt werden. Mengelt befürchtet nämlich, dass die erwünschte Untertaglegung des Splügner A13-Abschnitts nach Abschluss des geplanten Ausführungsprojekts erst recht in weite Ferne rückt. «Die Bevölkerung von Splügen soll aber nicht wie jene von Roveredo 60 Jahre lang kämpfen müssen, bis das Dorf nicht mehr durch eine Transitachse geteilt wird.» 

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